Auto aus Belgien nach Deutschland importieren

Der Europäischen Union sei Dank: Ein Autoimport aus Belgien ist keine Herausforderung. Wenn Sie ein Fahrzeug im europäischen Nachbarland gekauft haben (oder kaufen möchten), müssen Sie sich um den Transport nach Deutschland kümmern. Dafür ist es wichtig, dass Sie die grundlegenden Richtlinien und Vorgaben kennen. Wir erklären Ihnen, wie Sie ein Auto aus Belgien nach Deutschland importieren und welche Voraussetzungen zu beachten sind.

So können Sie ein Auto aus Belgien importieren

Natürlich können Sie nicht einfach in Ihrem neuen Auto Platz nehmen und über die Grenze nach Deutschland fahren. Das würde in den meisten Fällen zwar funktionieren, könnte allerdings auch für Probleme sorgen. Wenn Sie ein Auto aus Belgien einführen, benötigen Sie spezielle Dokumente oder Kennzeichen. Und so funktioniert‘s!

Auto in Belgien kaufen: Was ist zu beachten?

Wenn Sie ein geeignetes Auto in Belgien gefunden haben, müssen Sie nicht nur einen Kaufvertrag unterzeichnen, sondern auch die Bezahlung vornehmen. Hier droht die erste Stolperfalle! Für Bargeldzahlungen gibt es in Belgien eine Höchstgrenze, die bei 3.000 Euro liegt. Informieren Sie sich also vorab, ob eine Zahlung mit Bargeld rechtlich in Ordnung ist. Wenn Sie mehr als 10.000 Euro Bargeld über die Grenze bringen, müssen Sie diese Beträge vorab mit einem speziellen Formular beim Zoll anmelden.

Welche Dokumente sind erforderlich?

Der Kaufvertrag, der alle wichtigen Informationen zum Fahrzeug enthalten sollte, gehört zu den wichtigsten Dokumenten beim Autokauf in Belgien. Die Papiere dienen Ihnen als Eigentumsnachweis sowie Nachweis der Verfügungsberechtigung, was bei der Zulassung in Deutschland eine wichtige Rolle spielt. Weiterhin sollte Ihnen der Verkäufer sämtliche Garantienachweise, das Scheckheft und natürlich die Fahrzeugpapiere bzw. Zulassungsbescheinigung (auch „Certificat d’immatriculation“ oder „Inschrijvingsbewijs“) aushändigen. Eine EG-Übereinstimmungsbescheinigung, auch als COC-Papiere bekannt, vermeidet mögliche Schwierigkeiten bei der Zulassung.

• Kaufvertrag und Rechnung
• ausländische Fahrzeugpapiere (Zulassungsbescheinigung)
• Garantiedokumente vom Hersteller
• Scheckheft (auch bei Gebrauchtwagen)
• EG-Übereinstimmungsbescheinigung

Auto von Belgien nach Deutschland bringen – aber wie?

Sobald der Autokauf in Belgien abgeschlossen ist, müssen Sie das Fahrzeug nach Deutschland bringen. Dabei stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Am einfachsten ist es, wenn Sie das Auto auf einem Anhänger, also ohne Kennzeichen, über die Grenze bringen. Wenn Ihnen dafür keine Möglichkeit zur Verfügung steht, können Sie auch ein Transportunternehmen beauftragen.

Alternativ beantragen Sie in Belgien ein spezielles Ausfuhrkennzeichen bei der Behörde, mit dem Sie das Auto nach Deutschland importieren dürfen. Es ist nicht zulässig, das Fahrzeug mit einem deutschen Kennzeichen zu überführen.

Auto aus Belgien in Deutschland zulassen

Nach der Überführung sollten Sie das Fahrzeug schnellstmöglich in Deutschland anmelden. Wenn Sie ein Auto in Belgien kaufen und in Deutschland zulassen, ist dies problemlos bei der zuständigen Zulassungsbehörde möglich. Dabei gibt es (fast) keine Unterschiede zur gewöhnlichen Anmeldung. Denken Sie neben Ausweisdokumenten, dem Zulassungsantrag und der elektronische Versicherungsbestätigung (eVB) auch an einen Nachweis der Hauptuntersuchung. Das Dokument aus Belgien wird hierzulande anerkannt!

Wenn Sie das SEPA-Lastschriftmandat für die Kraftfahrzeugsteuer, die EG-Übereinstimmungsbescheinigung und den Nachweis der Verfügungsberechtigung (Kaufvertrag) mitbringen, steht einer raschen Zulassung nichts mehr im Wege.

Kosten für den Autoimport aus Belgien

Belgien gehört zu EU, sodass keine Zollgebühren anfallen – weder in Belgien noch in Deutschland. Der Weg nach Belgien ist nicht weit, sodass die Transportkosten gering ausfallen. Allerdings müssen Sie hierzulande unter bestimmten Umständen die Einfuhrumsatzsteuer bezahlen. Dabei ist entscheidend, ob es sich um einen Gebraucht- oder Neuwagen handelt.

Gebrauchtwagen: Das Auto wurde vor mehr als sechs Monaten zum ersten Mal zugelassen und hat mehr als 6.000 Kilometer zurückgelegt. In diesem Fall wird die Mehrwertsteuer in Belgien abgeführt. Sie ist bereits im Kaufpreis enthalten und muss in Deutschland nicht mehr bezahlt werden.

Neuwagen: Das Fahrzeug war noch nie zugelassen oder das Datum der Erstzulassung liegt nicht mehr als sechs Monate in der Vergangenheit. Alternativ liegt die Laufleistung unter 6.000 Kilometern. Dann müssen Sie das Auto in Deutschland versteuern und zahlen in Belgien lediglich den Nettopreis. Sollte der Händler darauf bestehen, dass Sie zunächst den Bruttopreis zahlen, können Sie die Umsatzsteuer später zurückfordern. In jedem Fall müssen Sie das Auto hierzulande innerhalb von zehn Tagen nach dem Kauf beim Finanzamt anmelden.

Wofür sind die COC-Papiere erforderlich?

Um Probleme bei der Zulassung in Deutschland zu vermeiden, benötigen Sie die sogenannte EG-Übereinstimmungsbescheinigung. Dieses Dokument bescheinigt, dass das Fahrzeug den gültigen Anforderungen der EU entspricht und somit für eine Nutzung in Europa geeignet ist. In der Regel werden diese Dokumente vom Hersteller ausgestellt und vom Händler übergeben. Sollten Ihnen die Dokumente, auch als COC-Papiere bekannt, nicht vorliegen, wenden Sie sich gerne an EUROCOC. Wir organisieren die passenden Unterlagen für Ihr neues Auto aus Belgien.

Auto aus Belgien einführen: Vorteile im Fokus

Sowohl beim Neu- als auch Gebrauchtwagen lassen sich in Belgien gute Schnäppchen machen. Die Durchschnittspreise sind geringer als in Deutschland, was Autokäufern zugutekommt. Grundsätzlich sollten Sie beachten, dass noch Kosten für den Transport auf Sie zukommen. Dennoch kann sich ein Autokauf in Belgien aus finanzieller Sicht lohnen, insbesondere dann, wenn Sie ohnehin schon dicht an der Grenze wohnen. Es ist nicht kompliziert, ein Auto aus Belgien nach Deutschland zu importieren, sodass Sie zumindest nach Angeboten und passenden Fahrzeugen schauen sollten.