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Auf der Suche nach Schnäppchen schauen Autofahrer immer häufiger über die Landesgrenzen und importieren sowohl Neu- als auch Gebrauchtwagen aus angrenzenden EU-Ländern. Die Schweiz gehört zwar nicht zur EU, allerdings lassen sich auch hier gute Angebote finden.

Wenn Sie ein Auto aus der Schweiz nach Deutschland importieren, können Sie kräftig sparen. Dafür müssen Sie allerdings etwas Zeit einplanen und die gültigen Bestimmungen kennen. Wir zeigen Ihnen, wie es funktioniert und geben wichtige Tipps für den Auto Import aus der Schweiz.

 Warum lohnt sich der Auto Import aus der Schweiz?

In der Schweiz lassen sich beim Autokauf attraktive Angebote entdecken, sowohl bei Gebraucht- als auch Neuwagen. Damit können Autofahrer ein gutes Schnäppchen machen. Allerdings sollten Sie gut nachrechnen, denn die anfallende Einfuhrumsatzsteuer sowie mögliche Zollgebühren in der Schweiz können teuer werden.

Die Schweiz ist zwar kein EU-Land, gehört jedoch zu den sogenannten EFTA-Staaten, also der Europäischen Freihandelsassoziation. Das bedeutet, dass Sie eingeführte Waren zwar grundsätzlich verzollen müssen, allerdings gibt es einige Ausnahmen. Auch der Autokauf in der Schweiz bleibt mitunter zollfrei, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu später mehr.

Auto in der Schweiz kaufen: So geht’s!

Damit die Einfuhr von der Schweiz nach Deutschland problemlos funktioniert, sind einige Grundregeln zu beachten. Dabei sollte Sie auch der Verkäufer des Fahrzeugs unterstützen, denn nicht alle Voraussetzungen können Sie allein schaffen. Außerdem gilt das genannte Vorgehen in großen Teilen auch, wenn Sie das Auto aufgrund eines Umzugs von der Schweiz nach Deutschland importieren.

In der Schweiz: Diese Voraussetzungen sind zu erfüllen

Damit Sie das Auto nach Deutschland einführen können, sind zunächst einige Aufgaben in der Schweiz zu erfüllen. Der Verkäufer sollte das Fahrzeug bei der Zulassungsbehörde ordnungsgemäß abmelden und dabei bereits angeben, dass das Auto nach Deutschland exportiert wird. Anschließend erhalten Sie als Käufer sowohl die Fahrzeugpapiere (Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II) als auch die alten Kennzeichen.

Lassen Sie sich vom Zoll in der Schweiz bzw. der schweizerischen Industrie- und Handelskammer eine Warenverkehrsbescheinigung, auch als Ursprungsnachweis, Präferenznachweis bzw. “EUR.1” bezeichnet, ausstellen. Das Dokument verrät den ursprünglichen Produktionsort des Autos. Hinweis: Bei Fahrzeugen, die älter als zehn Jahre sind und für weniger als 6000 Euro den Besitzer wechseln, reicht eine Ursprungserklärung auf der Rechnung.

Darüber hinaus benötigen Sie schweizerische Zollkennzeichen, wenn Sie das Auto nach Deutschland importieren. Weil auch in der Schweiz eine Versicherungspflicht besteht, müssen Sie zunächst eine Kurzhaftpflichtversicherung abschließen. Es ist daher einfacher, wenn Sie das Fahrzeug auf dem Anhänger überführen. In diesem Fall sind keine Kennzeichen notwendig. Der Auto Import mit einem deutschen Kurzzeitkennzeichen ist nicht möglich!

Denken Sie daran, die Ausfuhr bei der zuständigen Zollstelle anzumelden. Die eidgenössische Zollverwaltung (EZV) bietet dafür auch ein Online-Formular an. Der Export aus der Schweiz ist ohne vorherige Anmeldung nicht möglich bzw. strafbar. Klären Sie daher vorab mit der Zollbehörde, welche Aufgaben zu erledigen sind.

In Deutschland: Aufgaben nach dem Import

Nachdem Sie das Auto aus der Schweiz nach Deutschland importiert haben, müssen Sie die zuständige Zollbehörde kontaktieren, um die ordnungsgemäße Verzollung vorzunehmen. Dafür haben Sie nur zwei Wochen Zeit! Die oben erwähnte Warenverkehrsbescheinigung ist lediglich vier Monate nach Ausstellung gültig und muss im Original vorgelegt werden. Das Zollamt wird prüfen, ob und wie hoch die Zollgebühren ausfallen.

Sobald der Zoll beglichen ist, wird Ihnen eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt, die als Nachweis für die ordnungsgemäße Verzollung gilt. Wenn Sie einen Neuwagen aus der Schweiz importieren, müssen Sie zudem eine Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent zahlen. Dafür bleiben Ihnen zehn Tage Zeit, um die “Umsatzsteuererklärung für die Fahrzeugeinzelbesteuerung” beim Finanzamt einzureichen.

Auto aus der Schweiz in Deutschland zulassen

Sobald das Auto in Deutschland angekommen und ordnungsgemäß verzollt wurde, steht einer deutschen Zulassung nichts mehr im Wege. Grundsätzlich gibt es dabei nur wenige Unterschiede im Vergleich zur Anmeldung eines deutschen Automobils. Wichtig ist vor allem, dass Sie die notwendigen Dokumente vorlegen können:

  • Personalausweis oder Reisepass mit Meldebestätigung
  • Originalkaufrechnung bzw. Kaufvertrag
  • ausländische Fahrzeugpapiere im Original
  • Versicherungsbestätigung (eVB)
  • Zoll-Unbedenklichkeitsbescheinigung
  • EG-Übereinstimmungsbescheinigung (COC)
  • Nachweis der Hauptuntersuchung

Denken Sie an die wichtigen COC-Papiere!

Seit 1997 gelten in der Schweiz die identischen technischen Standards wie in der EU. Das bedeutet, dass Sie grundsätzlich keine Probleme bekommen sollten, ein Auto aus der Schweiz in Deutschland anzumelden. Allerdings ist es wichtig, dass Ihnen der Verkäufer die EG-Übereinstimmungsbescheinigung, auch als COC-Papiere (Certificate of Conformity), EU-Typgenehmigung oder EU-Zertifikat bekannt, aushändigt.

Mit dieser Betriebserlaubnis, die vom Hersteller oder Generalimporteur ausgestellt wird, ist die Zulassung in Deutschland möglich. Sollte Ihnen der Verkäufer keine COC-Papiere mitgeben, hilft Ihnen EUROCOC gerne weiter.

Kosten: Auto Import aus der Schwei

Sobald Sie ein Auto von der Schweiz nach Deutschland einführen, fallen Zollgebühren an. Der Einfuhrzoll aus der Schweiz richtet sich nach den Kosten, die aus dem Kaufvertrag bzw. der Rechnung hervorgehen, und der Art des Fahrzeugs. Hierbei wird nicht nur zwischen Personen- und Lastkraftwagen unterschieden, sondern auch zwischen Pkw, Anhänger und Motorrad, sowie der Motorisierung. Bei Oldtimern (mindestens 30 Jahre) wird mitunter ein ermäßigter Abgabensatz angewendet.

Ein Zoll für die Einfuhr aus der Schweiz fällt nicht an, wenn das Fahrzeug in einem EU- oder EFTA-Land produziert wurde. Hierfür ist der bereits erwähnte Ursprungsnachweis von Bedeutung. Der Zoll wird Sie über eine mögliche Zollbefreiung aufklären. Andernfalls gelten folgende Zollsätze:

Zollsatz für Pkw: 10 Prozent des Gesamtwertes, also Fahrzeugwert plus Transportkosten

Zollsatz für Lkw: abhängig von unterschiedlichen Faktoren, beispielsweise dem zulässigen Gesamtgewicht oder dem Hubraum. Eine Auskunft erteilt die zuständige Zollbehörde.

Zollsatz für Motorräder: 6 Prozent bei einem Hubraum von mehr als 250 ccm, 8 Prozent bei weniger als 250 ccm, jeweils auf den Gesamtwert, also Fahrzeugwert plus Transportkosten. Bei Motorrädern mit Produktion in den USA gilt ein veränderter Zollsatz!

Zollsatz für Anhänger: 2,7 Prozent des Gesamtwertes, also Fahrzeugwert plus Transportkosten

Wir raten Ihnen in jedem Fall, sich vorab mit dem zuständigen Zoll in der Schweiz und in Deutschland in Verbindung zu setzen, um die wichtigsten Grundlagen zu klären. Auf diese Weise vermeiden Sie mögliche Probleme und Schwierigkeiten. Dann steht Ihnen nichts mehr im Wege, wenn Sie ein Auto aus der Schweiz nach Deutschland importieren.