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Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, ein Auto in Frankreich zu kaufen? Das kommt beispielsweise in Frage, wenn Sie ein seltenes Auto suchen oder Geld sparen wollen. Dank der EU ist es nicht schwer, ein Auto aus Frankreich zu importieren. Die folgenden Gesetze, Richtlinien und Vorgaben sollten Sie jedoch kennen.

Kosten für den Auto Import aus Frankreich

Die wichtigste Frage zuerst: Was kostet es, ein Auto aus Frankreich nach Deutschland zu importieren? Frankreich ist Teil der EU, sodass Sie keine Zollgebühren zahlen müssen. Sie müssen den Import nicht beim Zoll in Frankreich oder Deutschland anmelden. Sie sollten allerdings die Kosten für den Transport und einen möglichen Verwaltungsaufwand berücksichtigen.
Wenn Sie einen Neuwagen in Frankreich kaufen, handelt es sich um eine innergemeinschaftliche Lieferung, die im Bestimmungsland zu versteuern ist. Das heißt, dass Sie in Frankreich lediglich den Nettopreis zahlen und hierzulande die sogenannte Einfuhrumsatzsteuer (19 Prozent vom Nettopreis) begleichen müssen. Innerhalb von zehn Tagen müssen Sie sich beim Finanzamt melden und eine Umsatzsteuerklärung für die Fahrzeugeinzelbesteuerung abgeben.
Als Neuwagen gelten alle Fahrzeuge, deren Erstzulassung weniger als sechs Monate zurückliegt oder deren Laufleistung nicht mehr als 6.000 Kilometer beträgt. Sollten Sie einen Gebrauchtwagen in Frankreich kaufen, dann gilt diese Regelung nicht. Die Mehrwertsteuer wird vom Verkäufer in Frankreich abgeführt und Sie müssen in Deutschland keine Steuern mehr zahlen.

Auto aus Frankreich importieren: So funktioniert’s!

Es ist nicht kompliziert, ein Auto von Frankreich nach Deutschland einzuführen. Allerdings gibt es einige Voraussetzungen und Regelungen, die zu beachten sind. Angefangen beim Autokauf in Frankreich über den Transport nach Deutschland bis zur Zulassung gelten folgende Grundregeln.

Auto in Frankreich kaufen: Was ist zu beachten?

Wenn Sie sich für ein Auto entschieden haben, sollten Sie unbedingt einen Kaufvertrag abschließen. Lassen Sie sich von einem privaten Verkäufer die Ausweispapiere zeigen, um die Personalien zu überprüfen. Zudem ist es wichtig, dass Sie die französischen Fahrzeugpapiere erhalten, auch als „carte grise“ (graue Karte) bzw. „Certificat d’immatriculation“ bezeichnet.
Anders als in vielen anderen Ländern muss der Verkäufer das Fahrzeug bei den Behörden nicht abmelden, wenn Sie ein gebrauchtes Auto in Frankreich kaufen. Stattdessen sollte er allerdings die Fahrzeugpapiere durchstreichen, auf beiden Seiten unterzeichnen und auf der Rückseite Ihre Daten (als neuer Besitzer) notieren. Auch die alten Kennzeichen aus Frankreich bleiben am Fahrzeug.

Auto aus Frankreich nach Deutschland transportieren

Der Transport des Fahrzeugs stellt sich beim Autoimport meist problematisch dar, weil die Überführung mit deutschen Kennzeichen offiziell nicht erlaubt ist, die Ausfuhrkennzeichen im jeweiligen Land allerdings nur mit Aufwand und Kosten zu bekommen sind. Beim Auto Import aus Frankreich ist es deutlich einfacher, weil die alten Kennzeichen am Gebrauchtwagen verbleiben und die Überführung damit möglich ist.
Wenn Sie ein neues Auto in Frankreich kaufen, sollte Sie sich allerdings um einen Transport per Anhänger oder Spedition kümmern. Möglicherweise kann Ihnen auch der Händler helfen, indem er den Transport organisiert oder ein Kennzeichen zur Überführung bereitstellt.

Auto in Frankreich kaufen, aber in Deutschland zulassen

Sobald das Auto in Deutschland angekommen ist, sollten Sie sich um die Zulassung kümmern. Dafür haben Sie 30 Tage Zeit. Fahren Sie nicht mit den Kennzeichen aus Frankreich weiter! Im schlimmsten Fall droht Ihnen Ärger wegen einer möglichen Steuerhinterziehung. Die Zulassung in Deutschland ist problemlos möglich, wenn Sie folgende Dokumente bereithalten:

  • aktuelle Ausweisdokumente
  • elektronische Versicherungsbestätigung (eVB)
  • Kaufrechnung oder Kaufvertrag im Original
  • französische Fahrzeugpapiere im Original
  • EG-Übereinstimmungsbescheinigung
  • SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer
  • Mitteilung für Umsatzsteuerzwecke (Vordruck bei der Zulassungsstelle erhältlich)

Welche Bedeutung haben die COC-Papiere beim Autokauf?

Wer ein Auto aus Frankreich nach Deutschland einführt, muss bei der Zulassung möglicherweise eine EG Übereinstimmungsbescheinigung vorlegen, häufig auch als COC-Papiere bezeichnet. Damit können Sie nachweisen, dass das Fahrzeug den allgemeinen Anforderungen und Normen der EU entspricht. Das Zertifikat wird seit dem Jahr 2000 für alle Neuwagen ausgestellt.
Bei Gebrauchtwagen liegt das Dokument in der Regel vor, allerdings kann es nicht schaden, die passenden COC-Papiere für die Zulassung mitzubringen. Neufahrzeuge, für die Sie keine EG-Übereinstimmungsbescheinigung vorlegen können, müssen bei TÜV, Dekra und Co. zur Einzelabnahme vorgeführt werden. Das ist teuer und zeitaufwendig. Gerne hilft Ihnen EUROCOC bei Fragen oder der Organisation von passenden COC-Papieren weiter.

Autokauf in Frankreich: Beachten Sie die Bargeldobergrenze!

Der Automarkt in Frankreich für Gebrauchtwagen ist besonders groß, die Auswahl sehr umfangreich. Allerdings sollten Sie die Bargeldobergrenze kennen: In Frankreich ansässige Steuerzahler dürfen Bargeldzahlungen bis maximal 1.000 Euro vornehmen. Wenn Sie aus Deutschland kommen und ein Auto kaufen, liegt die Grenze bei 10.000 Euro. Denken Sie an die Zollanmeldung, wenn Sie entsprechende Bargeldsummen über die Grenze bringen.
Im Idealfall zahlen Sie Ihr neues Auto aus Frankreich per Überweisung, allerdings nicht, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Denn Vorsicht ist besser als Nachsicht. Mit etwas Bedacht ist es nicht schwierig, ein Auto in Frankreich zu kaufen und nach Deutschland zu importieren.